Montag, 22. Oktober 2012

In den Kellern und auf den Dächern

Bericht vom KiKi-Ausflug nach Oppenheim


Am Tag der Deutschen Einheit machten sich das KiKi-Team und ihre Familien auf die Reise nach Oppenheim. Auf dem Programm standen die Entdeckung des einzigartigen Kellerlabyrinths, der sogenannten Oppenheimer „Unterwelt“, die Besichtigung der Burgruine Landskron sowie ein Besuch der Katharinenkirche, welche, wenn man  der Homepage der Stadt Oppheim Glauben schenken mag - als bedeutendstes gotisches Bauwerk zwischen Köln und Straßburg angesehen werden kann.

Gruppenfoto auf der Wiese vor Burg Landskron

Auf dem Weg in die Unterwelt

Nachdem alle auf dem Marktplatz eingetroffen waren, gingen wir hinauf zur Touristeninformationen, um uns für unsere Führung durch das Kellerlabyrinth anzumelden. Dort wurden wir wiederum in kleinere Gruppen eingeteilt und mit verschieden farbigen Schutzhelmen ausgestattet, um dann von einem Reiseleiter in die unterirdischen Gänge hinabgeführt zu werden.  Wir erfuhren auf unserer unterirdischen Erkundungstour, dass die Keller unteranderem für die Lagerung von Weinfässern genutzt wurden, dass zu einer bestimmten Zeit sogar Tiere dort gehalten wurden und dass das Kellerlabyrinth schon an vielen Stellen eingestürzt war, aber in Zusammenarbeit mit der Ruhr-Universität-Bochum nach und nach wieder in Stand gesetzt wurde und regelmäßige Kontrollen seitdem durchgeführt werden. Wir hatten also nichts zu befürchten,  aber auf den Kopf mussten zumindest die etwas größeren unter uns trotz Helms recht Acht geben, da die Deckengewölbe an manchen Stellen sehr niedrig waren. Das Kellerlabyrinth erstreckt sich im Übrigen über 30km, wobei wir natürlich nur einen kleinen Teil durchlaufen haben. 

Spiel & Spaß in alten Mauern  

Blick von der Turmplattform der Katharinenkirche
auf die Burgruine Landskron. Im Kellergeschoss
der Kapelle (Bildmitte) befindet sich das Beinhaus.
Im Anschluss an diese Erkundungstour, bei der vielleicht der ein oder die andere die Orientierung zwischenzeitlich verloren hatte, setzten wir unseren Ausflug fort, indem wir den Berg, auf dem Oppenheim gelegen ist, weiter hinaufstiegen, um zur Burgruine zu gelangen. Dort angekommen, war es an der Zeit das Vesper auszupacken, sich den Wind um die Nase wehen zu lassen, Fußball zu spielen und herum zu toben. Wie es der Zufall so wollte, fand zeitgleich in Oppenheim eine Schlemmerwanderung statt.  Aus diesem Grund wurde im Burghof an verschiedenen Ständen, Kaffee und Kuchen, sowie Bratwürste und Steaks verkauft. Uns sollte es also an nichts mangeln. Da wir aber nicht nur zum Faulenzen und Schlemmen gekommen waren, wurden wir durch Herrn Pfarrer Rafflewski mit tückischen Fragen über Oppenheim beim 1,2 oder 3-Spiel auf der Burgwiese herausgefordert. Im Anschluss war es an der Zeit wieder von der Burgruine in Richtung Katharinenkirche hinabzusteigen.

Bunte Fenster & staubige Knochen

In der Katharinenkirche lösten die meisten von uns ein Ticket, um den Kirchturm zu besteigen. Von dort oben hatte man eine großartige Sicht über die Region. Die Kirche selbst war eher schlicht gehalten, wusste aber wohl durch ihre kunstvoll gestalteten  Glasfenster zu beeindrucken. 
Im Beinhaus lagern die Knochen von rund 20 000 Personen.
Besonderer Blickfang: der geheimnisvolle Goldschädel,
für den´s jedoch einen äußerst banale Erklärung gibt:
Studierende sollen den bemalten Schädel für ein Filmprojekt
angeschafft haben, um für eine mystische Atmosphäre zu
sorgen. Nach Abschluss der Filmprojekts blieb er zurück. 
Das Beinhaus, wie der Name schon sagte, stellte eine Unzahl an totem Gebein zur Schau, alle fein säuberlich gestapelt. Es heißt, dass die Amerikaner nach dem Zweiten Weltkrieg dort einen Schatz vermuteten und deshalb alle Knochen und Schädel zunächst aus dem Beinhaus heraustragen ließen, um sie später wieder sorgfältig dort auf einander stapeln zu lassen, denn sie hatten keinen Schatz ausfindig machen können. Auch wir sollten an diesem Tag keinen Schatz mehr dort heben. Waren wir also gezwungen mit leeren Händen nach Hause zurückzukehren, so wollten wir dennoch nicht mit leeren Bäuchen aus Oppenheim abreisen. Aus diesem Grund kehrten wir noch in das Gasthaus zur Sonne am Oppenheimer Marktplatz ein, bevor wir dann am Abend - im Gepäck viele, tolle Erinnerungen an einen schönen Tag - die Heimreise antraten. 

Corinna Seeberger

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