Sonntag, 22. Juli 2012

Unsere neue Lehrvikarin


Mit diesem Monat endet die Ausbildungszeit von unserem Lehrvikar Micha Willunat. Mit der Jungschar hat er eine neue Gruppe ins Leben gerufen, wofür wir sehr dankbar sind! Für seinen weiteren Weg wünschen wir ihm und seiner Familie alles Gute und Gottes Segen!
Auch der neuen Lehrvikarin, Corinna Seeberger, die im September ihr Lehrvikariat in unserer Kirchengemeinde beginnt, liegt die Kinder- und Jugendarbeit am Herzen. Wir freuen uns auf die ersten Begegnungen! 
  
Es folgt eine Selbstvorstellung, die Corinna Seeberger für´s "Scharnier" geschrieben hat:



Liebe Heddesheimer und Heddesheimerinnen,
ab 01. September 2012 werde ich als neue Lehrvikarin bei Herrn Pfarrer Rafflewski in Ihrer Gemeinde aktiv werden. Grund genug mich im Scharnier ein wenig ausführlicher vorzustellen:
Mein Name ist Corinna Elisabeth Seeberger. Ich bin 29 Jahre alt und komme ursprünglich aus Bayern, genauer gesagt aus Erlangen. Und das wiederum liegt, wenn man es ganz genau nehmen will eigentlich gar nicht in Bayern, sondern in Franken. Falls sich der oder die eine unter Ihnen im Laufe der Zeit wundern sollte, warum ich meine Herkunft nicht sogleich durch ein rollendes 'r' zu erkennen gebe, dem sei verraten, dass meine Eltern aus Norddeutschland kommen, und ich daher nahezu dialektfrei erzogen wurde. Das gleiche Schicksal teilte auch meine zwei Jahre ältere Schwester, die einen ganz anderen Weg eingeschlagen hat als ich, denn sie arbeitet als Mathe- und Physiklehrerin an einer Realschule in Oberbayern. Mein bisheriger Weg war dagegen über weite Strecken hinweg nicht ganz geradlinig verlaufen.
2002 legte ich das Abitur ab und fing im Anschluss daran nicht etwa sogleich an Theologie zu studieren, sondern unternahm zunächst einen Ausflug in die Welt der klassischen Musik. Zwei Jahre besuchte ich die Berufsfachschule für Musik in Dinkelsbühl und absolvierte dort meine Ausbildung zur Laienchor- und Ensembleleiterin mit dem Hauptfach Gesang. Meinem Traum von der großen Bühne und einer Karriere als Opernsängerin war ich in dieser Zeit leider nicht näher gekommen. Stattdessen besann ich mich eines Besseren und fasste den schon lang gehegten Entschluss Theologie zu studieren, um einmal Pfarrerin zu werden. Gesagt getan: Ich kehrte nach Erlangen zurück und schrieb mich an der dortigen Universität für den Studiengang Theologie auf Pfarramt ein. In Erlangen hielt es mich aber nicht lang, und da man Reisende bekanntlich nicht aufhalten sollte, zog ich weiter nach Leipzig. Hier machte ich zwei Jahre Halt und ging auf Entdeckungsreise in den neuen Bundesländern, lernte dabei viel über die deutsch-deutsche Vergangenheit, kam in Kontakt mit interessanten Menschen, die andere Dialekte sprachen und eine andere Mentalität und Frömmigkeit hatten. All dies prägte mich nachhaltig und positiv, konnte mich aber dennoch nicht davon abhalten meine Reise fortzusetzen. Das nächste Ziel, das ich ansteuerte, hieß Mons. Eine mittelgroße Stadt im französisch sprachigen Teil Belgiens. Ich hatte mich für ein Jahr von der Uni beurlauben lassen, um über die evangelischen Freiwilligen Dienste ein so genanntes Diakonisches Jahr im Ausland zu leisten. Ich arbeitete dort als Freiwillige in einem sozialen Zentrum, das eine Mischung aus Secondhandladen, Sozialkaufhaus, die Tafel und Beratungsstelle für Menschen ohne Arbeit und politische Flüchtlinge darstellte. Die Erfahrungen, die ich dort sammeln durfte, waren teilweise sehr hart und ernüchternd, aber in erster Linie sehr lehrreich und wichtig für mich v.a. was den Umgang mit Menschen unterschiedlicher kultureller und sozialer Herkunft anbelangt. Am meisten beeindruckte hatte mich aber während dieser Zeit die Offenheit und Gastfreundschaft, mit der ich überall empfangen wurde, und die Herzlichkeit, die mir entgegengebracht wurde. Nach 10 Monaten war es aber wieder an der Zeit für mich die Zelte abzubrechen und nach Deutschland zurückzukehren. Die Wahl für meinen neuen Studienort fiel schließlich auf Heidelberg. Hier hat es mich bisher am längsten gehalten, was wohl darauf zurück zu führen sein mag, dass ich mein Herz sowohl in als auch an Heidelberg verloren habe. In Heidelberg selbst habe ich mich neben der Universität wieder der aktiven Gemeindearbeit zugewandt und neben der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen vor allem verschiedene Andachts- und Gottesdienstformen in kleinem Kreis zusammen mit anderen Studierenden ausprobiert. Während meiner Examenszeit mussten leider sowohl meine musikalischen Projekte als auch mein gemeindliches Engagement auf Eis gelegt werden. Ich freue mich daher umso mehr auf den Beginn meines Vikariats und den damit verbundenen Wiedereinstieg in das aktive Gemeindeleben und hoffe mich in den vielfältigsten Bereichen positiv einbringen zu können und hier als einer weiteren Station auf meiner Reise viel lernen und erleben zu können.

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